Die Kommunikationswende


Viel ist heutzutage von Energie-, Verkehrs-, oder Mobilitätswende die Rede. Wenn ich Talkshows verfolge oder Zeitung lese bin ich danach oft ziemlich frustriert. Oft geht es nicht mehr um ein konstruktives Miteinander sondern nur darum Vorwürfe loszuwerden sowie Schuldzuweisungen und Angriffe auf politische Gegner oder Andersdenkende medienwirksam zu platzieren. 

Dann wünsche ich mir eine Kommunikations-Wende, die für ein MEHR an gegenseitigem Verständnis, Austausch, Respekt und Harmonie sorgt.

 

Wende bezeichnet ja immer eine einschneidende Veränderung - einen Wandel, vorzugsweise natürlich in Richtung einer Verbesserung der Lebensumstände aller.

Kommunizieren tut jeder von uns jeden Tag und mit vielen unterschiedlichen Menschen. D.h. jeder von uns hat die Möglichkeit als Multiplikator zu fungieren, um das Leben zu verschönern – sein eigenes genauso wie das seiner Mitmenschen.

Eine Kommunkations-Wende in seinem eignen Umfeld anzustossen braucht am Anfang oft gar nicht viel – ausser ein wenig Mut und Achtsamkeit. Sie können schon morgen damit beginnen und Ihre persönliche Kommunikationswende starten. Die drei folgenden einfachen Tipps können Ihnen dabei helfen:

 

1. Sich Zeit geben

Überlegen Sie IMMER bevor Sie eine Antwort in einer angespannten Situation geben ob Sie damit die Angelegenheit evtl. verschlimmern könnten oder Ihre Antwort zur Deeskalation beiträgt. Falls Sie zu dem Schluss kommen, dass es die Situation nur noch mehr anheizen würde, dann sagen Sie –zumindest in diesem Moment – lieber nichts!!! Bitten Sie stattdessen ihr Gegenüber um einen Aufschub: “Wär es für dich ok morgen nochmal über die Sache zu sprechen, ich merke, dass ich gerade ziemlich frustriert bin.“ Es gibt kein Gesetz auf der ganzen Welt das besagt, dass man sofort auf alles eine Antwort haben muss. Geben Sie sich selbst und ihrem Gegenüber Zeit sich über ihre Gefühle und Bedürfnisse klar zu werden. Ein bisschen zeitlicher Abstand wirkt da schon oft Wunder. 

 

2. Nicht sofort auf Lösungen abstellen

Auch der zweite Tipp hat mit Verlangsamung zu tun. Wiederholen Sie in einer Diskussion zuerst das, was Sie von Ihrem Gegenüber verstanden haben in Ihren eigenen Worten. Das bringt für alle mehr Klarheit. Versuchen Sie danach ein Gefühl und Bedürfnis herauszufinden, das Sie bei anderen wahrnehmen. Gefühle und Bedürfnisse sind der Schmierstoff, um mit anderen Menschen in Verbindung zu kommen. Fühlt sich der andere von Ihnen wirklich gehört, ist eine Lösung des Problems oft in greifbare Nähe gerückt. Statt sofort mit Lösungsvorschlägen zu beginnen, nehmen Sie sich erstmal Zeit herauszuhören um was es dem anderen tatsächlich geht.

 

3. Formulieren Sie klare Bitten

Dieser Tipp erscheint ziemlich trivial, ist aber mega wirkungsvoll. Wenn ihr Gegenüber genau weiß, was Sie von ihm wollen ist die Wahrscheinlichkeit viel, viel höher, dass Sie Ihre Bitte auch erfüllt bekommen. Versehen wir unsere klare Bitte auch noch mit einem Bedürfnis steigt die Wahrscheinlichkeit sogar noch mehr.

Es ist also ein gewaltiger Unterschied, ob ich sage: “Ich möchte, dass du mir mehr im Haushalt hilfst.“ Oder ob ich sage: “Ich brauche Unterstützung, könntest du für den kommenden Monat den Wochenendeinkauf übernehmen? Die Regel ist: Je präziser desto effektiver.

 

Starten Sie Ihre eigene Kommunikationswende und bringen Sie mehr Freude, Klarheit, Leichtigkeit oder welches Bedürfnis Sie sich auch immer erfüllen wollen, in Ihr Leben und das Ihrer Mitmenschen.

 

 

 

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